Die Nacht war nass! Auch der Morgen tropft weiter. Aber genau zum Zusammenräumen und Entsorgen und Versorgen wird es trocken und dann überrascht uns der Tag wettermässig sehr.

Wir machen einige Stoops. Ein Einkauf beim Rema 1000, Dieseltank füllen zu einem günstigen Preis, Gasflasche auffüllen und zu guter Letzt noch ein Stopp beim Vinomonopolet.

Auch einige Stopps einfach auch weil's gerade so schön ist.

Und die ganze Zeit kreisen die Gedanken. Bei Skibotn müssen wir eine Entscheidung treffen in welche Himmelsrichtung es weitergeht.

Ein schöner Rastplatz dient uns für die Mittagspause und ich Heidi unterbreite Hansruedi meine verrückte Idee der Weiterreise. Nach ganz kurzer Überlegung meint er - das ist gebucht, so machen wir das.

Wir zweigen in Skibotn nach rechts ab auf die E8 und fahren durch herbstlich angehauchte und wunderschöne Landschaft Richtung Finnland und stoppen beim Rovijokkfossen. Herrlich!

Die E8 ist zwar nicht so stark befahren wie die E6 aber auch hier donnern doch einige LKW's durch.

Viele Freistehplätze sind sehr nahe an der Strasse und daher auch laut. So landen wir schlussendlich auf dem Camping in Kilpisjärvi mit schöner Aussicht auf den See. Hier könnte man auch zur Wanderung zum Dreiländereck Norwegen-Schweden-Finnland starten. Das Wetter ist leider nicht so stabil und der Weg ist hin und zurück doch

22 Kilometer. Das evt. bei Regen?!

Das ganze kann man auch abkürzen und ein Schiff nehmen, dann ist die Wanderung nur noch 6 Kilometer lang aber man ist 110 Euro ärmer, soviel kostet nämlich die Schifffahrt hin und zurück!

Mal schauen, was der Morgen bringt.

Und mal schauen, wie die Weiterreise, die Idee von Heidi, aussieht. Oder wird nochmal alles geändert.

Man muss ja nur den Blinker stellen.

Wenn dann möchten wir schon auf Schusters Rappen zum Dreiländerpunkt wandern. Das Wetter ist jedoch sehr wechselhaft und es kann jederzeit auch Regenschauer geben. 22 Kilometer sind auch nicht ohne und zudem "spinnt" mein Fuss leider schon wieder.

Also aufgeschoben ist nicht aufgehoben und wir haben bereits wieder einen Grund mehr, nochmals nach Skandinavien zu reisen!

Nach dem Frühstück lassen wir es uns aber nicht nehmen und wandern Richtung Saana-Gipfel los.

Ganz nach oben geht's heute für uns nicht. Aber immerhin bis über die Birkengrenze hinaus und wir geniessen die herrlichen Ausblicke in alle Richtungen.

Bei unserem dritten Stopp in Kautokeino schaffen auch wir es endlich mal, die Juhls Silver Gallery zu besuchen.

Die Lebensgeschichte von Regina und Frank Juhls aus Deutschland und Dänemark ist beeindruckend und spannend und was hier geschaffen wurde einmalig. Klickt auf den Link wenn ihr mehr darüber erfahren wollt.

Wie man auf dem letzten Bild erkennen kann wurde die Gallery 1959 eröffnet - mein (Heidi) Geburtsjahr, und Geburtstag hab ich ja bald. Also was liegt näher als hier ein Geburtstagsandenken und Erinnerungsstück zu kaufen.

Zum Schluss des Tages geniessen wir bei diesen kühlen Temperaturen ein feines Raclette in unserem Pfüdi.

Tagesstrecke: Kilpisjärvi, Finnland - Kautokeino, Norwegen

Distanz: 257 km

Durschschnittsverbrauch: 8.3 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 67 km/h

Fahrzeit: 3 Std. 49 Min.

Stellplatzkosten: 350 NOK, inkl. V/E, inkl. Strom

Hier im hohen Norden wird es immer noch sehr früh hell. Heute schauen wir um 4.00 Uhr zum ersten Mal aus dem Fenster - es ist wolkenlos! Ich schlafe nochmals richtig ein, Hansruedi döst mehr oder weniger vor sich hin.

Um 6.00 Uhr schauen wir wieder raus und um 6.30 Uhr ist endgültig Schluss mit Schlaf.

Es gibt hier nur zwei Duschen, aber die sind sehr sauber und herrlich warm - nicht nur das Wasser sondern auch die Räume. So düsen wir als erstes Richtung Waschhaus, sind doch mit den bewohnten Häuschen einige Leute auf dem Platz.

Unser gemütliches Morgenritual startet halt heute erst später - zwei Kaffee geniessen, Zeitung lesen, News anschauen, Wetterbericht studieren und irgendwann auch frühstücken.

Kultur / Natur / Kultur - so könnte man den heutigen Tag kurz umschreiben.

Die erste Portion Kultur gibt's gleich noch in Kautokeine. Wir besuchen die Kirche und den beeindruckenden Friedhof.

Unterwegs geniessen wir ganz viel Natur, stoppen immer wieder, sei es zum Fotografieren oder für unseren Mittagshalt.

Die zweite Portion Kultur gibt's dann in Karasjok. Wir besichtigen von aussen das samische Parlamentsgebäude.

Eine interessante Architektur.

Tja und dann fahren wir heute eine viel zu lange Tagesetappe. So weit sind wir schon seit ewigen Zeiten nicht mehr gefahren. Gerne hätten wir am Inarisee in Finnland irgendwo frei übernachtet. Aber an jeder möglichen Ecke stand doch tatsächlich schon einer oder mehrere Womos.

So landen wir heute bereits in Kirkenes auf dem Stellplatz im Hafen. Viele hätten hier Platz, aber es stehen mit uns lediglich 4 Womos.

Es ist bereits 18.00 Uhr und doch gibt es noch ein internationales Drei-Gang-Menu!! -;)

1. Gang: eine kleine Portion Tortelloni (gekauft in Norwegen) mit Käse und frischem Basilikum aus der Schweiz

2. Gang: da wir immer noch etwas Hunger haben gibt's noch eine Tomatensuppe (gekauft in Griechenland)

3. Gang: Royal-Vanilleglacé (gekauft in Norwegen) mit Eierlikör aus Greiz

Der Himmel klart auf! Gibts wohl Nordlicht?

Tagesstrecke: Kautokeino, Norwegen - Kirkenes

Distanz: 399 km

Durschschnittsverbrauch: 8.1 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 63 km/h

Fahrzeit: 6 Std. 18 Min.

Stellplatzkosten: 150 NOK, inkl. V/E, ohne Strom

Nächte mit Nordlicht sind immer etwas kurz und auch kalt. Wir kommen erst gegen Mitternacht ins Bett.

So gönnen wir uns heute Morgen ausgiebiges Ausschlafen zumal auch der Regen auf's Dach tropft. Eile ist also keine angesagt. Erst gegen 11 Uhr fahren wir vom Platz und stoppen beim KIWI noch für einen Einkauf.

Dann fahren wir raus Richtung Grense Jakobselv. Die Landschaft begeistert uns auch heute, nach über 8 Jahren, wieder aufs Neue. Die norwegischen Soldaten, die die Grenze bewachen grüssen und winken genauso herzlich wie 2015.

Und dann biegen wir um die letzte Ecke und sind freudig überrascht. Kein Womo weit und breit.

Es ist Zeit für unseren Mittagssalat und dann geniessen wir einfach einen herrlich gemütlichen Nachmittag. Beobachten das Meer und das Wetter. Ab und zu kommt ein PW, dreimal biegen sogar Womos um die Ecke, aber alle fahren nach einer Gewissen Zeit wieder davon. Lediglich ein junges Paar mit einem VW-Bus wird auch hier übernachten.

Die Wolken halten sich hartnäckiger als der Wetterbericht versprochen hat. Das wird schwierig mit Nordlichtern.

Dafür konnten wir am Nachmittag und Abend Robben beobachten.

Ein Traumtag in Grense Jakobselv zum Geniessen. Wir bleiben!

Einfach hier sein, träumerisch aufs Meer schauen, jeden Winkel zu Fuss entdecken, Seele baumeln lassen, Reiseerlebnisse sacken lassen, angeln, fotografieren, filmen, ein feines Mittagessen kochen .....

Wir laufen auch zur Kong Oscar Kapelle. Sie ist leider nur in der Hochsaison geöffnet aber wir haben heute einfach Glück. Hier sind die Vorbereitungen für eine Hochzeit in vollem Gang. Man lässt uns gerne rein und wir erhalten so sogar eine Kostprobe einer Gesangsdarbietung.

Und jetzt einfach ein paar Impressionen dieses genialen Tages.

Wir fahren zurück in die Zivilisation. In Kirkenes gilt der erste Stopp dem Vinomonopolet, unser Weinvorrat geht langsam zur Neige.

Zweiter Stopp dann bei der V/E draussen beim Hurtigrutenterminal.

Dritter und letzter Stopp in Kirkenes ist beim Rema 1000. Unser Kühlschrank muss dringend etwas nachgefüllt werden.

Wettermässig ist der Spätsommer definitiv im hohen Norden angekommen. Auch hier in Nord-Norwegen herrscht

T-Shirt-Wetter. Wir finden es ja herrlich. Vorgestern haben wir jedoch kurz mit einem Einheimischen gesprochen, der uns auf einem Parkplatz angesprochen hat. Er findet die zunehmend warmen Temperaturen so weit im Norden oben nicht normal und gar nicht gut.

Nach all den Erledigungen verlassen wir Kirkenes und fahren durch diesen herrlichen Spätsommertag Richtung Varanger Halbinsel. Die Landschaft einfach genial!

Kurz vor 16.00 Uhr erreichen wir Vadso, unser Tagesziel. Auf dem riesigen Platz der den Womos hier kostenlos zur Verfügung steht sind weit auseinander gerade mal 7 Womos parkiert.

Wir geniessen die Sonne, die Wärme und brutzeln uns später ein feines Nachtessen.

Tagesstrecke: Grense Jakobselv - Vadso

Distanz: 239 km

Durschschnittsverbrauch: 8.7 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 56 km/h

Fahrzeit: 4 Std. 14 Min.

Stellplatzkosten: 0 NOK, inkl. V/E, kein Strom

Samstagnacht - das ist manchmal eine etwas schwierige Nacht. Ob in einem Ort oder draussen in der Natur - man ist nie ganz sicher ob und wie man gestört wird.

In Vadso waren letzte Nacht einige "Poser" unterwegs, die auch ihre Musikanlagen auf volle Lautstärke drehten.

Um 1 Uhr Nachts hat sich ein PW zwei Meter neben unser Womo gestellt und die beiden Männer haben sich über eine Stunde ganz gesittet unterhalten. Aber da es schon fast eine laue Spätsommernacht war kurbelten sie halt die Fenster runter und mit meinem Schlaf war es vorbei.

Zu noch späterer Stunde waren auch in der Ferne noch ein paar Betrunkene unterwegs,

Und so ab ca. 5 Uhr in der Früh haben hunderte von Möwen der grossen Platz hinter uns als "Besprechungsplatz" genutzt und dies lauthals und stundenlang.

Mein lieber Mann hat von all dem gar nichts mitgekriegt. Ein schlechtes Gehör kann auch mal einen Vorteil haben!

Aber wir starten trotzdem gutgelaunt in den neuen Tag und setzten unsere Fahrt auf der Landschaftsroute der Varanger Halbinsel fort. Kurz vor Mittag erreichen wir Vardo. Auf dem Parkplatz ganz vorne an der Spitze stehen nur zwei Womos und wir suchen uns einen geeigneten Platz aus.

Nach dem Mittagessen gehts zu Fuss in die Stadt. Das Hexenmahnmal von Peter Zumtor und das Fort sind immer wieder einen Besuch wert.

Eine schwarze Wetterwand steht bedrohlich am Himmel aber bis es regnet sind wir längst wieder beim Pfüdi.

Und wie versprochen geniessen wir kurz vor 19 Uhr einen herrlichen Sonnenuntergang und der Himmel klart im Schnellzugtempo auf. Reicht die Aktivität für Nordlichter?