Es geht mal wieder etwas nordwärts. Da warten noch neue Ziele auf uns. So gibt es einen Fahrtag, lediglich unterbrochen von einem kleinen Mittagshalt. Und doch sind wir gegen 13.30 Uhr bereits auf dem neuen Stellplatz in Söderköping.

Im Ort wimmelt es von Leuten. Schweden feiert heute seinen Nationalfeiertag.

Söderköping ist auch der Ort der guten Glacé. Es gibt gleich mehrere Glacé-Bars und Glacé-Restaurants.

Wir spazieren dem Göta-Kanal entlang in den Ort, weit ist es nicht. Da herrscht heute reger Betrieb. Die Leute stehen vor den Restaurants Schlange. Wir schlendern herum und müssen klar einer Glacé-Bar einen Besuch abstatten. Mmmhh, fein.....

Der zweite Fahrtag steht heute auf dem Programm, mit einigen Unterbrechungen.

Als erstes füllen wir in Nörrköping unsere Gasflasche auf und dies bei einem Gashändler und nicht an einer Tankstelle. Der nächste Stopp ist dann in Nyköping. Hier füllen wir etwas Diesel in den Tank und unser Weinvorräte werden im Systembolaget aufgestockt. Mensch ist der Laden voll und viele Gestelle leer. Der Nationalfeiertag wurde wohl heftig gefeiert und der Vorrat muss heute von allen aufgefüllt werden. Im Maxi-ICA folgt dann unser Grosseinkauf. Und supi, wir finden hier sogar Raclettekäse!

Also unser nächstes grosses Ziel sind ja die Aland-Inseln. Zur Zeit fahren da unter der Woche lediglich zwei Fähren pro Tag. Eine um 10.00 Uhr und eine um 15.00 Uhr. Das Einkaufen kostet halt immer recht viel Zeit und wir stellen fest, dass wir heute die 15.00 Uhr-Fähre nicht mehr erreichen.

Spontaner Entscheid - wir könnten ja einen Stopp in Stockholm einlegen. Ein Spaziergang durch Gamla Stan ist immer schön. Ups, der Stellplatz unter der Brücke ist ausgebucht! Und wir haben noch keine Hochsaison.

Also fahren wir halt doch heute schon nach Grisslehamn. Im Hafen gibt es da einen Stellplatz.

Nach einer kurzen Mittagspause erreichen wir kurz nach 15.30 Uhr unser Ziel. Aber oh Schreck, der Stellplatz ist voll!

So fahren wir mal zum Fährterminal und können immerhin die Fähre für Morgen um 10.00 Uhr buchen, jupiii!

Schlussendlich landen wir draussen bei der Marina auf dem Campinplatz. Es braucht zwei Anläufe bis wir auf unserem Platz stehen. Das ganze läuft etwas eigenartig ab, aber was solls. Wir sind mit unserem Platz zufrieden, bezahlen zwar happige 33 CHF, sind aber schon froh, dass wir ohne Strom (CHF 6.00) buchen können.

Wir haben Grisslehamn als Ort fast schon am Ende der Welt in Erinnerung, still und verschlafen und heute finden wir hier eine richtige Womoinvasion vor.

Wir lesen dann später, dass viele mit der Fähre nach Aland und retour fahren und zwar ohne Womo mit dem einzigen Ziel zollfrei einzukaufen. Nun wir werden es morgen erleben.

Die Fährfahrt zu den Aland-Inseln dauert zwei Stunden und kostet für zwei Personen und unser Womo gerade mal 50 CHF! Als Fussgänger ohne Fahrzeug kostet es gar nichts. Viele Leute schippern mit der Fähre nach Eckerö und retour nur um auf dem Schiff zollfrei einkaufen zu können. Alkohol, Zigaretten, Schokolade, Kosmetikartikel etc. werden eingekauft. Auf dem Schiff gibt es für die Einkäufe sogar Schliessfächer.

Wir legen um 10.00 Uhr ab. Es gibt Leute, die steigen in Eckerö nicht mal aus, auf dem Schiff gibt's sogar ein kleines Unterhaltungsprogramm. Um 13.30 Uhr gehts dann zurück nach Schweden. Klar ist die Einfuhr begrenzt, aber die Freimenge wird voll ausgenutzt. Jetzt ist uns auch klar, weshalb in Grisslehamn soviele Womos stehen - auch die machen als Fussgänger einen Ausflug mit der Fähre nur um zollfrei einkaufen zu können.

Die Aland-Inseln empfangen uns mit strahlendem Sonnenschein. Eine autonome Region Finnlands wo überwiegend Schwedisch gesprochen wird. Die Inseln haben eigene Briefmarken, ihre eigene Polizei und sogar ihre eigene Fluggesellschaft.

Die Verbindung nach Finnland erfolgt über eine Nord- oder Südlinie. Die Reise darf nicht an einem Tag erfolgen. So wäre es eine sehr günstige Möglichkeit nach Finnland zu reisen. Wer dies trotzdem versucht erhält eine saftige Nachrechnung.

Tagesstrecke: Grisslehamn - Eckerö, Aland.Inseln

Distanz: 6 km

Durschschnittsverbrauch: 16.6 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit 11 m/h

Fahrzeit: 0 Std. 27 Min. und 2 Stunden mit der Fähre (Diesel gespart!)

Stellplatzkosten: 20 Euro inkl. V/E, ohne Strom

Kurz nach 12.00 Uhr checken wir auf dem Campingplatz in Mariehamn ein. Die grösste Stadt der Aland-Inseln wollen wir heute erkunden.

Das E-Bike ist dafür das beste Fortbewegungsmittel. Mariehamn ist eine schmale, langezogenen Stadt auf beiden Seiten vom Meer umgeben. Da liegt ein Restaurantschiff vor Anker, ein kleines Kreuzfahrtschiff wartet auf die nächste Tour, ein wunderschöner Dreimaster ist zu bewundern und im Fährhafen sind gleich drei grosse Fährschiffe. Zwei kommen an und eines legt gerade ab. Dies sind Verbindungen nach Schweden und Finnland, z.B. Stockholm und Helsinki.

Auch auf den Aland-Inseln kann man viele Kilometer fahren!

Unser Tag steht unter dem Motto Unentschlossenheit! Das kommt zwischendurch einfach mal vor.

Wir fahren kreuz und quer über die Inseln, über kleine und grössere Brücken, nehmen sogar mal eine kleine Fähre (die Gelben sind gratis), schauen uns dies und das an, vor allem natürlich auch die Natur.

Der eine Freistehplatz gefällt uns nicht, der nächste könnte am Freitagabend von feierlustigen Menschen besucht werden. Der einzige voll ausgerüstete Stellplatz hat noch gar nicht auf, beim Schloss dürfte man zwar stehen bleiben aber da sind wir zu früh, der erste ausgewählte Campingplatz begeistert nicht und der zweite wird es dann für heute.

Strom brauchen wir eigentlich nicht. Der Betreiber führt uns zu einem Platz mitten im dunklen Wald ohne Aussicht. Hä, wir wollen doch ans Wasser! Und wir sehen ja, wieviel Platz es da doch noch hat.

Nun die Wasserplätze gäbe es nur mit Strom. Ok, das ist auch ein Geschäftsmodell! Wir beissen für heute in diesen sauren Apfel, bezahlen diese 5 Euro, dafür nehmen wir dann auch unser Elektroöfeli in Betrieb. Das Gas ist ja auch nicht mehr so günstig.

Nachtrag: Wir haben heute für sensationelle 2.30 Euro / Liter Diesel getankt! Die meisten verlangten 2.49 Euro!

Der Campingplatz liegt wirklich schön in der Natur, wir durchstreifen die Gegend ausgiebig.