Den Hausberg von Calpe besteigen wir beim nächsten Besuch. Es ist uns zu heiss für dieses Unterfangen. Wir ziehen weiter.

Ein kleiner Einkauf unterwegs, dann peilen wir den ersten ausgesuchten Stellplatz an. Puh, absolut kein Schatten, also schnell GPS-Daten vom zweiten Platz eingeben und weiter geht's.

Der riesige Camper Park La Ribera in San Javier hat wenigstens ein paar Schattendächer und es weht ein herrlicher Wind. Das passt. Nach einem kleinen Mittagsimbiss und etwas Siesta fahren wir mit unseren Bikes dem Strand entlang Richtung Salinen. Ein toller Bike-Ausflug.

Zurück auf dem Platz füttern wir noch schnell eine Waschmaschine und innert einer halben Stunde ist nachher die ganze Wäsche in der Sonne und im Wind bereits getrocknet. Es folgt ein gemütlicher Abend mit kalter Küche.

Unser Wecker klingelt bereits um 6.30 Uhr. Arbeit ist angesagt. Auf dem Stellplatz hat es grosse Waschmaschinen und Tumbler. Und es war warm in den letzten 2.5 Wochen - wir waschen spontan unsere Bettwäsche. Um 10.30 Uhr verlassen wir den Stellplatz, die Betten sind frisch bezogen, wir haben gemütlich gefrühstückt und die V/E ist auch erledigt.

Wir entern die 16 km lange Landzunge mit dem langgezogenen Ferienort La Manga del Mar Menor - klein Manhatten lässt grüssen.

Und die Gegensätze könnten nicht grösser sein! Gegen Ende der Landzunge landen wir auf einem Parkplatz und stehen direkt am Meer, wunderbare Aussicht und Natur. Jetzt gegen 12 Uhr verlassen gerade die letzten Camper, die hier übernachtet haben den Platz und wir können uns vorne in die schönste Ecke stellen.

Hier wollen wir bleiben und einfach einen faulen Nachmittag geniessen. Sonnen, lesen und Nichts tun, höchstens auf Meer schauen und den Wellen lauschen.

Unser Kühlschrank ist immer noch recht gut gefüllt, so müssen wir auch nicht verhungern oder verdursten.

Als erstes fahren wir heute Morgen noch zur Seufzerbrücke. Da hat wohl schon mancher geseufzt oder wohl eher geflucht, wenn er auf der Kuppe steckenblieb. Länger als 6 Meter sollte ein Fahrzeug nicht sein.

So, weiter geht unsere Reise südwärts. Erstes Ziel ist ein Campinghändler, wir brauchen neue Heringe. Unsere sind alle hinüber und krumm. Hier können wir auch unser WC und Grauwasser leeren, Wasser zum Spülen gibt es jedoch nicht.

Nächster Zwischenstopp ist einmal mehr bei einem Mercadona.

Über eine aussichtsreiche Bergstrasse erreichen wir wieder die Küste. Die Bucht in der wir 2016 standen ist verlassen und leer, da kann man nicht mehr übernachten. Die nächste Bucht, die einen Stellplatz verspricht sieht alles sehr heuntergekommen und schmuddelig aus. So landen wir auf dem Stellplatz Playa Tortuga nahe Aguilas. Hier hat sich seit unserer Besichtigung 2018 einiges getan. Der Platz bietet 32 Fahrzeugen eine Übernachtung und ist bis am Abend restlos voll. Neben uns werden sogar auf einer Parzelle gleich 2 Büsli eingewiesen, Abstand zweischen uns noch gerade ca. 40 cm !! Die Leute schlagen die Köpfe an unseren offenen Fenstern an! Unsere E-Bikes ausladen - unmöglich! So haben wir uns das nicht vorgestellt, aber den Betreiber lässt das kalt. Wir räumen alles auf und wenden unser Fahrzeug um so wenigsten einen Abstand zu schaffen.

Falls der Nachbar schnarchen würde (was wir ja nicht wissen) wäre an ein Schlafen nicht zu denken.

Unser grobes Ziel von heute: so ungefähr irgendwo nahe dem Naturpark Cabo de Gata. Wie schon recht oft auf dieser Reise stellen wir spontan den Blinker und fahren hoch nach Mojacar. Uns gefällt das kleine Dorf sehr gut und das Mittagessen mundet uns bei dieser herrlichen Aussicht erst recht.

Dann fahren wir weiter Richtung Cabo de Gata. Ein angepeilter Parkplatz ist fast voll. Dicht an dicht stehen PW's und Womo's. Ups wir sind definitv in der Hochsaison angekommen. Aber da führt noch eine steile Stichstrasse hoch zum Faro und Torre de la Mesa Roldán. Da kommt er wieder zum Einsatz, unser spontaner Blinker.

Traumhaft was wir hier oben antreffen. Wir lesen, dass hier schon einige übernachtet haben, dass jeweils auch die Guardia Civil vorbeifahre, aber überhaupt nicht interveniere. Sie sind auf der Jagd nach Schmugglern.

Wir wagen es und bleiben.

Zufällig waren wir wach - um 4.00 Uhr fuhr die Guardia Civil auf ihrem Kontrollgang an uns vorbei. Sie liessen uns zum Glück weiterschlafen.

Zum Sonnenaufgang und Frühstück wechseln wir den Standort und fahren hoch zum Torre.

Unsere Fahrt durch den Nationalpark unterbrechen wir bereits beim Camping Escullos. Es sind Unmengen von Womos unterwegs. Wir checken hier für eine Nacht ein und erkunden einige Beachs und vorallem die stillgelegte Goldmine von Rodalquilar mit den E-Bikes. Morgen fahren wir aber weiter. Auf dem Platz ist am Samstag ein grosses Rambazamba-Fest. Darauf verzichten wir gerne. Zudem ist der Platz ab Morgen sozusagen ausgebucht.

Die Nacht auf dem fast vollen Campingplatz war erstaunlich ruhig - Glück gehabt.

Nach dem Besuch vom Faro Cabo de Gata tuckern wir heute weiter südwärts.

In Alemeria gibts einen Einkauf in einem übervollen Mercadona. So richtig wohl ist es uns nicht dabei. Das heisst alles gut waschen vorallem auch die Hände.

Riesige Plastikfelder aber auch schöne Küstenabschnitte begleiten uns heute.

Zum Schluss landen wir auf dem Hafenstellplatz in Almerimar. Wiederinmal zur richtigen Zeit für ein kleines Mittagessen auswärts und dank der zahlreichen Restaurants am Hafen finden wir auch eines, das nicht zu voll ist. Wir sitzen draussen und geniessen es. Wir parkieren doch tatsächlich noch zweimal um. Erstens haben wir auf dem falschen Teil des Platzes parkiert, da sind Womos nicht mehr erlaubt und beim Zweiten war es einfach nicht das richtige. Die dritte Wahl passt dann perfekt. So perfekt wie man an einem Samstagabend in einem Hafen eben stehen kann.

Nicht weit vom Hafen in Almerimar gabs gestern Nacht eine grooooosse Party! Das Gegröhle und Geschrei des Partyvolkes, sowie die "Musik" war bis zu uns zu hören. Zum Glück standen wir gut, wir hörten alles nur dumpf und wir konnten doch recht gut schlafen. Der Spuk dauerte bis 3.30 Uhr! Um 2.20 Uhr schlichen noch die Hafenangestellten mit dem Auto über den Platz und konrollierten, ob alle bezahlt haben!

Ja, und unsere heutigen 159 Kilometer sind voller Gegensätze.

Ruinen, ärmliche Behausungen, eigentliche auch ärmliche Dörfer, wunderschöne Küstenabschnitte, mehrer Quadratkilometer Plastikfelder, riesige Hotelanlagen, mondäne Villen, Massen von Menschen an den Stränden, Massen von parkierten Autos (jede noch so kleine Lücke wird ausgenutzt), zwischendurch etwas Kultur, volle Campingplätze und zum Schluss ein kleiner ruhiger Stellplatz. Halt nicht am Meer, aber schöne Aussicht, Ruhe und alles da, was man braucht. Wir kennen den Platz von unserer Reise 2016 her. Mehrere Plätze sind noch frei, wir können uns einfach einen aussuchen. Perfekt!